Wie unser Internetverhalten die Welt verbessern kann
Die Digitalisierung hat die meisten Bereiche unseres Alltags erreicht. Geschäftsdossiers werden digital verwaltet, Korrespondenz per Mail versandt und Medien online konsumiert. Auf den ersten Blick haben diese Veränderungen grosses Potential, sich ökologisch gesehen positiv auf die Welt auszuwirken. Weniger Papierverschleiss, weniger Ressourcenverbrauch, weniger Transportemissionen. Auf den zweiten Blick wird jedoch klar, dass die Verlagerung in die digitale Welt auch Risiken birgt, welche die Umwelt zusätzlich belasten. Aufhalten lässt sich diese Entwicklung sowieso nicht mehr. Umso besser gibt es Projekte, mit welchen wir unser Onlineverhalten mit ganz einfachen Mitteln nachhaltiger machen können.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Berner Fachhochschule (BFH) im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) hat untersucht, inwiefern die Digitalisierung die Umwelt entlastet. Obwohl durchaus Verbesserungen feststellbar sind, werden fast alle positiven Effekte durch negative Auswirkungen ergänzt. Vorallem der Energieverbrauch und die Ressourceneffizienz ist hierbei natürlich ein wichtiges Thema.
Langfristig nachhaltig – kurzfristig bequem
Es mangelt uns Menschen nicht an Verständnis für brennende Umweltprobleme. Wir sind uns bewusst, dass neue Technologien wieder neue Auswirkungen auf unsere Umwelt haben. Zahlreiche Studien belegen aber auch, dass Menschen fast immer die kurzfristig angenehmste Option wählen, auch wenn sie wissen, dass andere Alternativen langfristig sinnvoller wären.
Dadurch liegt es nahe, dass nachhaltiges Verhalten heute mit möglichst wenig Aufwand und in ganz alltäglichen Abläufen integriert werden sollte.
Der digitale Fussabdruck wird mit einfachen Anpassungen nachhaltiger
Was jeder von uns tun kann
Nutzen Sie die Möglichkeiten, mit diesen einfachen Online-Tools oder Verhaltensweisen Nachhaltigkeit zu fördern:
- Alternative Suchmaschinen wie beispielsweise Ecosia oder Gexsi nutzen und als Standardsuchmaschine einstellen
- Vor einem Onlinekauf oder einer Internetbuchung „grüne“ Alternativen bei Produkten oder Kaufprozessen prüfen
- Einen bewussten Umgang auch mit Datenspeicherung und Suchanfragen wählen – Serverleistung und -kühlung verbrauchen Energie
- Datenqualität bei Musik- oder Videodateien auf notwendige Grösse minimieren
- Beim Hosting der eigenen Webseite CO2-neutrale Provider wählen
- Als Unternehmen online Werbeanzeigen auf nachhaltige Portale ausrichten
- Suchmaschinenwerbung auf Ecosia fördern: Werbeanzeigen werden auf Bing erstellt und können gezielt auf das Netzwerk von Ecosia ausgerichtet werden
- Mit wenigen Klicks seinen Internetbrowser so einrichten, dass beim Besuch von Partnerwebseiten Bäume gepflanzt werden. Zum Beispiel mit dem Click A Tree-Tree Planting Assisant, Tab for a Cause oder dem Panda Search von WWF
Interview mit Chris Kaiser, CEO und Gründer der Onlineplattform «Click A Tree»
Wir haben mit Chris Kaiser gesprochen, der verschiedene Projekte im Bereich Internetnutzung und Nachhaltigkeit initiiert hat.
Chris Kaiser mit seinen geliebten Elefanten
(Angela Stuker, MetaMotion) Chris, du bist Gründer des Online Portals clickatree.com, auf welchem sich Unternehmen und auch Privatpersonen für Nachhaltigkeit einsetzen können, indem sie Bäume pflanzen lassen. Erzähl uns mehr zu deinem Projekt.
(Chris Kaiser, Click A Tree) Hi Angela, danke, dass du dir die Zeit nimmst. Click A Tree habe ich aus dem Verlangen heraus gegründet, Nachhaltigkeit einfach zu machen. Wir alle wissen, dass wir nachhaltiger leben sollten, doch oftmals wird es einem schwierig gemacht oder kostet viel Geld. Mit Click A Tree ändern wir das.
Angefangen hat das Ganze mit Bed & Tree, unserer Reiseplattform. Wir haben Partnerschaften mit den weltgrössten Buchungsportalen eingegangen, u.A. Booking, Expedia und Skyscanner. Wann immer eine Buchung auf bedandtree.com beginnt, erhalten wir von unseren Partnern eine kleine Vergütung. Die investieren wir ins Bäume pflanzen.
Nutzer kostet das Ganze nicht einen Cent extra. Ein einziger Mausklick pflanzt einen Baum! Bezahlt werden die Bäume aus den Marketingbudgets der Buchungsplattformen. Und die haben nun wirklich genug Marketingbudget, oder?
Da das Projekt richtig gut ankam, kamen auch alsbald Fragen von Menschen, die gerne Bäume pflanzen wollten, obwohl sie derzeit keine Reise planten. Und so entstand Click A Tree…
Baumpflanzungsprojekt in Ghana
Erzähl uns mehr von dir, was hat dich dazu angetrieben, Click A Tree zu gründen?
Meine Passion fürs Bäume pflanzen fand ich während meines letzten Jobs. Damals arbeitete ich in Thailand, und zwar in engem Kontakt mit Elefanten. Das grösste Problem dieser liebenswerten Dickhäuter ist der Lebensraumverlust, sei es auf Grund von Agrikultur, Infrastruktur oder dem Klimawandel.
Also wollte ich Bäume pflanzen, um diesen wundervollen Geschöpfen eine Heimat zu schaffen. Und so begann die Reise von Click A Tree – bzw. damals eben von B’n’Tree.
Was kann jeder Einzelne von uns mit seinem online Verhalten tun, um die Welt nachhaltig zu verbessern?
Oh, da gibt es eine ganze Menge. Das fängt bei Kleinigkeiten an: Wer zum Beispiel Musik über YouTube hört, kann die Videoqualität minimieren – das spart ordentlich Energie, und schont somit die Umwelt.
Inzwischen gibt es auch verschiedene Plugins, die einem helfen, das Surfen im Internet nachhaltiger zu gestalten.
Zusätzlich gibt es inzwischen sogar die Möglichkeit, bereits mit Abschliessen des Internet- oder Handyvertrages Gutes zu tun, z.B. mit Good.de (für Handyabos in Deutschland). Einfach bei Vertragsabschluss Click A Tree als Partner deiner Wahl selektieren, und schon pflanzt du jedes Jahr Bäume – allein dadurch, dass du einen Telefon- bzw. Internetvertrag hast. Wie gut ist das denn?
Du siehst, Gutes tun muss nicht kompliziert sein. Aus diesem Grund haben wir in unserem Artikel Gratis Bäume pflanzen lassen die besten Optionen zusammen gestellt, wie man Tag für Tag Bäume pflanzen lassen kann – ohne viel Aufwand, ganz bequem von Zuhause aus.
Und wer damit gleich jetzt beginnen möchte, schreibt sich umgehend für unseren Newsletter ein. Dann gibt’s nicht nur tolle Neuigkeiten und inspirierende Erfolgsgeschichten aus aller Welt direkt in die Mailbox, sondern auch noch einen Baum für jede/n neue/n Abonnent/in. Und ja, du darfst dem Baum sogar einen Namen geben und seinem Werdegang über die Wochen und Monate hinweg folgen.
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Chris, vielen Dank für deine spannenden Inputs!
Realistische, einfache Umstellungen im digitalen Alltag
Unser Umweltverhalten und die Relevanz, welche wir Nachhaltigkeit in den verschiedenen Lebensbreichen geben, hat sich mit der Menschheit weiterentwickelt. Es ist anzunehmen, dass die wenigsten von uns ihr bequemes Leben aus purer Überzeugung komplett umstellen und fortan autonom und in vollständigem Einklang mit der Natur leben. Trotzdem liegt es auf der Hand, dass unser eigenes Überleben von einem gesunden Ökosystem abhängt.
Digitalisierung – Chance und Risiko zugleich
Die Digitalisierung birgt grossartige Chancen, um CO2 einzusparen, kreiert allerdings auch wieder neue Einwirkungen im Verbrauch. Einfache Umstellungen in unserem Onlinesuchverhalten oder der Verwendung von Suchmaschine und Browser können bereits einen positiven Effekt haben. Es sind realistische, bequeme und meist kostenlose Dinge, die jeder von uns umsetzen kann. Zudem verbinden sie uns wieder mit einer realen, physischen Welt, die nicht nur in Bytes und Codes existiert. Und vielleicht ist es auch mal wieder an der Zeit, sein Smartphone oder seinen Laptop ganz auszuschalten und bei einem ausgiebigen Spaziergang im Wald Energie aufzutanken – dankbar dafür, dass wir lebensspendene Pflanzen in unserem Umfeld haben.
Noch nicht genug Bäume gepflanzt? Eine grossartige Möglichkeit ein Stückchen Natur in sein Zuhause zu holen bietet Plantwallbox mit seinen vertikalen Bepflanzungsboxen. Wir unterstützen Projekte wie diese gerne, denn gerade in einem so stark webbasierten und digitalen Arbeitsumfeld spendet eine lebende, grüne Pflanzenbox einfach mehr Wohlbefinden.
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